Wie man beim Wechseln der Gummiketten vernünftig spart

Wie man beim Wechseln der Gummiketten vernünftig spart

16. Juni 2021 0 Von Christian Sommer

An ihrem Bagger ist die Gummikette gerissen und es muss so schnell wie möglich eine Neue her. Der offensichtliche Schaden, die gerissene Gummikette, ist einfach zu erkennen. Schwieriger wird es da schon, wenn es um die Ursachen für einen solchen Abriss geht. Wenn dann noch bei unserer Beratung die Frage nach den Laufwerksteilen und hier ganz speziell nach den Antriebsrädern kommt, kenne ich die Antwort schon meist im Voraus: „Die sehen eigentlich noch ganz gut aus.“. Dabei ist es hier die kritische Betrachtung, die am Ende die Laufleistung der neuen Gummiketten deutlich verlängern kann.

Laufwerksteile verschleißen mit den Gummiketten

Alle Laufwerksteile unterliegen, wie die Gummiketten, einer permanenten Abnutzung. Nur leider tritt der Verschleiß an den Laufrollen, Antriebs- und Leiträdern nicht so deutlich hervor wie die abgenutzte oder gar gerissene Gummikette. Klar ist aber, daß an Maschinen mit entsprechender Laufleistung nicht nur die Gummikette ihren Dienst getan hat. Sämtliche Laufwerksteile waren in dieser Zeit auch belastet und nutzten sich ab.

Deshalb weisen wir bei unseren Angeboten und Beratungen immer auch auf das Thema verschlissener Antriebsräder hin. Denn kaum ein anderes Laufwerksteil hat einen so großen Einfluss auf die Laufleistung der neuen Gummiketten wie die Antriebsräder. Der Hintergrund ist nicht schwer zu verstehen. Auch wenn wir hier von Gummiketten reden, befinden sich in den Ketten Stahlelemente zur Kraftübertragung. In diese greifen die Zähne der Antriebsräder und hier läuft Stahl auf Stahl. Das hat Reibung und eben auch Verschleiß zur Folge.

Gummikette und Antriebsrad

An der Gummikette verschleißen die Stahlelemente. Am Antriebsrad nutzen sich die Zahnflanken und der Zahngrund ab. In der Folge wir der Abstand zwischen den Stahlelementen der Gummikette größer und im selben Maße auch der Abstand zwischen den Zähnen der Antriebsräder. Das ist kein großes Problem, weil sich die Abnutzung an beiden Antriebselementen gleichmäßig vollzieht. Das heißt, die Gummikette und das Antriebsrad passen auch nach einiger Laufleistung weiter zusammen. Das Problem entsteht erst dann, wenn eines der beiden Elemente ausgetauscht wird. Meist ist es die Gummikette. Die neue Gummikette hat nun wieder original Maß. Das Antriebsrad aber nicht. Weichen beide Maße zu stark voneinander ab, muss sich eines der beiden Teile „anpassen“. Meist verliert dabei die Gummikette. Im Extremfall treffen dann die Zähne des Antriebsrades auf die Stahlelemente der neuen Gummikette. Die Kette wird überstreckt und die Stahlcorde reißen.

Sicherlich ist dies der Extremfall und kommt dank guter Beratung nicht mehr oft vor. Aber auch weniger starker Verschleiß am Antriebsrad sorgt für zusätzlichen Stress und Belastungen in der Kette. Die Folge ist immer ein zu früher Ausfall der Gummiketten. Gleichwohl sollten auch alle anderen Laufwerksteile in die Betrachtung einbezogen werden. Sind die Laufrollen noch leichtgängig oder ist bereits Öl ausgetreten? Hier droht dann gern ein Lagerschaden. Nicht selten sehen wir Laufrollen die regelrecht eckig geschliffen wurden. Das dies der Lebenszeit der Gummikette nicht zuträglich ist kann sich jeder denken. Zusätzlich vergrößern abgenutzte Laufrollen die Belastung der Fahrantriebe. Das Maschinengewicht lastet dann durch den ungenügenden Freilauf auch stärker auf den Fahrantrieben.

Kettenspanner und Leitrad prüfen

Die Leiträder mit dem Kettenspanner führen meist ein Schattendasein. Dabei haben sie nicht weniger viel Aufmerksamkeit verdient. Sie müssen die Gummiketten auf Spannung halten und die exakte Ausrichtung der Ketten auf dem Fahrwerk sicherstellen. Man sollte also spätestens bei einem Kettenwechsel auch den Kettenspanner und das Leitrad genau überprüfen.

Auch die Leiträder nutzen sich im laufe der Zeit ab. Gerade bei Maschinen mit asymmetrischen Gummiketten, wie bei vielen Yanmar Minibaggern verbaut, zeigt sich nach einer langen Laufleistung, oft eine ungleichmäßige Abnutzung der Leiträder. Hier nutzt sich die zur Fahrzeugmitte gerichtete Seite stärker ab, als die außen liegende Seite. Der Grund dafür ist die Bauform der Gummiketten und der stärkere Druck auf der dem Fahrzeug zugewandten Seite. In der Gummikette ist hier mehr Stahlcorde als auf der schmaleren Außenseite verbaut. Sofern möglich sollte man hier die Leiträder von der rechten auf die linke Seite wechseln oder einfach drehen, um einem einseitigen Verschleiß vorzubeugen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, daß gerade in Zeiten in denen wir sorgsam mit Ressourcen umgehen müssen, es zum einen auf die Qualität der Gummiketten ankommt aber eben auch auf das Zusammenspiel mit den restlichen Laufwerksteilen. Mit etwas Weitsicht erreicht man hier eine möglichst lange Lebensdauer der neuen Baggerketten und spart so am Ende deutlich. Wir sehen es deshalb als unsere Aufgabe Sie bestmöglich zu beraten. Selbstverständlich bekommen Sie bei uns neben qualitativ hochwertigen Gummiketten auch Laufwerksteile für über 90 % aller im europäischen Markt gängigen Maschinen. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!